Immer weni­ger Katho­li­kin­nen und Katholiken

Erz­bis­tum Bam­berg: Zahl der Kir­chen­aus­trit­te erneut gestiegen

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Kirchenaustritte
Der Bamberger Dom, Foto: S. Quenzer
Die Zahl der Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken im Erz­bis­tum Bam­berg ist im Jahr 2022 wei­ter gesun­ken. Vor allem eine neue Höchst­zahl der Kir­chen­aus­trit­te schlug sich in der Ent­wick­lung nieder.

Wie das Erz­bi­schöf­li­ches Ordi­na­ri­at Bam­berg am 28. Juni mit­teil­te leb­ten im Erz­bis­tum Anfang 2022 629.393 Katho­li­kin­nen und Katho­li­ken. Ende des Jah­res sei­en es nur noch 606.902 gewe­sen. Als Grund nennt das Ordi­na­ri­at den demo­gra­fi­schen Ent­wick­lung und vor allem Kir­chen­aus­trit­te. Mit 15.705 sei die bis­he­ri­ge Höchst­zahl von 2021 noch­mals um 53 Pro­zent über­schrit­ten worden.

Gemäß sta­tis­ti­scher Zah­len haben sowohl im Erz­bis­tum Bam­berg als auch bay­ern­weit im ver­gan­ge­nen Jahr 2,5 Pro­zent der Katho­li­ken Kir­chen­aus­trit­te erklärt. Den 15.705 Aus­trit­ten und 7.278 Bestat­tun­gen ste­hen dabei 4.034 Tau­fen sowie 142 Ein­trit­te und Wie­der­auf­nah­men gegen­über. Die­se Zah­len lie­gen laut Erz­bis­tum etwa auf dem Vor­jah­res­ni­veau. Bei Erst­kom­mu­nio­nen (4.480), Fir­mun­gen (3.555) und Trau­un­gen (1.047) sei­en hin­ge­gen wie­der in etwa die Wer­te vor der Coro­na-Pan­de­mie erreicht worden.

Diö­ze­san­ad­mi­nis­tra­tor Weih­bi­schof Her­wig Gössl nann­te die Zah­len ein erneu­tes Warn­zei­chen, das auf die künf­ti­ge Ent­wick­lung hin­wei­se. „Die Kir­che wird mit weni­ger Mit­glie­dern, weni­ger Geld und weni­ger Per­so­nal aus­kom­men müs­sen. Das wird auch Aus­wir­kun­gen auf Struk­tu­ren, Ange­bo­te und das kirch­li­che Leben auf allen Ebe­nen haben.“

Jeder Aus­tritt sei bedau­er­lich und schmerz­haft, füg­te Gössl an. Aber nicht jeder Aus­ge­tre­te­ne habe sei­nen Glau­ben ver­lo­ren. Vie­le Aus­trit­te sei­en ein Pro­test gegen Miss­stän­de und Fehl­ver­hal­ten oder gin­gen auf per­sön­li­che Erleb­nis­se und Ent­täu­schun­gen, so Gössls Umschrei­bung für Fäl­le sexu­el­len Miss­brauchs durch Kir­chen­an­ge­hö­ri­ge, mit der Kir­che oder ihrem Per­so­nal zurück.Die Auf­ga­be der nächs­ten Jah­re sei es, mit gerin­ge­ren Res­sour­cen das kirch­li­che Leben in der Gesell­schaft leben­dig zu hal­ten, als christ­li­che Stim­me hör­bar zu blei­ben und das Ver­trau­en der Men­schen zurückzugewinnen.

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